1.2.2020

Wow! 72 Tore in 60 Minuten; zwei Handball-Teams, die (Zitat aus dem Altenberger Schlachtruf) von Anfang bis Ende „Vollgas“ gaben; Verwarnungen für beide Trainer (ein sicheres Indiz für eine nicht übermäßig souveräne Schiedsrichterleistung); eine direkte Rote Karte; Vorsprünge hüben und drüben, die herausgeworfen und wieder egalisiert wurden; Spannung bis zum Schluss – die in erfreulich großer Zahl zum Damen-Bezirksoberligaspiel zwischen dem Tuspo Heroldsberg und dem TSV Altenberg in der Gründlachhalle erschienenen Zuschauer haben ihr Kommen sicherlich nicht bereut, zumal hinterher auch niemand mit dem Ergebnis hadern musste: Die Partie endete leistungsgerecht mit einem 36:36-Unentschieden.

Welchen Verlauf dieses Spiel nehmen würde, deutete sich bereits in der Anfangsphase an: Nach nicht einmal einer Viertelstunde waren bereits 22 Tore gefallen (11:11), und das nicht, weil die Abwehrreihen den Dienst quittiert hatten, sondern weil auf beiden Seiten mit großer offensiver Dynamik, Spielfreude und Präzision zu Werke gegangen wurde. Dann allerdings schlug das Pendel zur Seite der Gäste aus, die einen Zwischenspurt zum 12:18 (20. Minute [!]) hinlegten. Aber es hat in den Begegnungen zwischen diesen beiden Teams fast schon Tradition, dass man sich selbst auf einem derart deutlichen Vorsprung nicht ausruhen kann, und prompt konnte der Tuspo, als die Abwehr durch die Hereinnahme von Amrei Werner kompakter stand und auch defensiver ausgerichtet wurde, gegen Ende des ersten Durchgangs wieder Tuchfühlung zum TSV Altenberg aufnehmen.

Mit zwei schnellen Treffern zum 20:21 sofort nach Wiederanpfiff war der Anschluss endgültig hergestellt, und fortan stand das Spiel rund 25 Minuten auf des Messers Schneide. Kurz vor Schluss schienen indes die Tuspo-Damen das glücklichere Ende für sich zu erringen, denn sie konnten sich von 33:33 auf 36:33 (57.) absetzen. Jedoch war damit die Messe noch nicht gelesen, da Altenberg die Gunst einer doppelten Überzahl nutzte, auf offensive Manndeckung umschaltete und sich etwa 60 Sekunden vor Schluss zum Gleichstand zurückkämpfte. Das Happy-End wie gegen Zirndorf vor zwei Wochen blieb diesmal aus Heroldsberger Sicht aus: Auch der letzte Angriff konnte von den Gästen neutralisiert werden.

Dennoch können die Heroldsbergerinnen sehr zufrieden mit der abgelieferten Leistung sein. Der TSV Altenberg zeigte in der Gründlachhalle nach einigen schwächeren Partien wieder sein wahres Gesicht, das ihn vor der Saison zu einem der Meisterschaftsfavoriten hat werden lassen. Umso höher ist einzustufen, dass die Tuspo-Damen ebenbürtig waren und im Kalenderjahr 2020 weiterhin ungeschlagen sind. Dies soll auch nach dem nächsten Wochenende so bleiben, wenn das Auswärtsspiel beim sehr unangenehm zu bespielenden Aufsteiger TSV 1846 Nürnberg (Anwurf am Samstag, 8.2., um 19:30 Uhr; Halle Fuggerstraße) absolviert werden muss.

Tuspo: Michelle Grimm, Anna Friedrich (Tor); Maren Kernstock (n.e), Tina Bothe (6), Lea Engelhardt (3), Amrei Werner (2), Silja Kreuzer (n.e.), Ellena von Papp (4/1), Eva Hofmann (3), Johanna Bux (11/4), Sandra Dummert, Kerstin Dummert (7/1).
Tore für Altenberg: Tatjana Beyer (12/5), Emma Söhnlein (8), Julija Spirkovski (4), Julia Kohl (3), Lisa Wunder (3), Tamara Kienas (2), Pia Söhnlein (2), Stefanie Schmidt (1), Leonie Carl (1).

Schiedsrichter: Karl / Laise (DJK Erlangen / 1.FCN Handball)
Zeitstrafen: Tuspo 3 (Bothe, Werner, K. Dummert) + „Rot“ (Werner, 58.) – Altenberg 5 (Kienas, Günthert, Wunder, Schmidt, Carl)
Siebenmeter: Tuspo 7/6 – Altenberg 7/5.

 

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