7.4.2019

„Isn’t it ironic?“, sang Alanis Morissette in den 90-ern – aber dieser Titel könnte ebenso als Motto für die folgenschwere Auswärtsniederlage der Handball-Damen des Tuspo Heroldsberg am vorletzten Spieltag der BOL-Saison gelten: Es entbehrt nämlich nicht einer gewissen Ironie, dass sich die Aufstiegshoffnungen der Heroldsbergerinnen nach etlichen Spielen, in denen sie alles andere als landesligareif auftraten, ausgerechnet in einer Partie (vorerst?) in Luft auflösten, in denen sie sich zumindest über weite Strecken als für höhere Ansprüche tauglich präsentierten. Nicht weniger ironisch erscheint es darüber hinaus aber auch, dass ein wesentlicher Grund für den Spielverlust bei den einzigen Akteuren in der Halle zu suchen ist, die definitiv kein Landesliganiveau erreichten.

Der Reihe nach: Von Beginn an begegneten sich beide Mannschaften mit offenem Visier, und es entwickelte sich eine rasante Auseinandersetzung, in der sowohl die Gastgeberinnen, denen ohne Frage zupass kam, dass die Jugend-Bayernligarunde bereits zu Ende gegangen ist, als auch die Tuspo-Damen zeigen konnten, weshalb ihre Angriffsreihen zu den stärksten der Liga gehören. Nachdem die ersten 20 Minuten völlig ausgeglichen verlaufen waren, setzten sich die Heroldsbergerinnen gegen Ende des ersten Abschnittes ein wenig ab und gingen mit einem 16:13-Vorsprung in die Pause.

Ebenfalls mit Vorteilen für den Tuspo begann der zweite Durchgang, und fünf Heroldsberger Treffer in den ersten fünf Minuten nach Wiederanpfiff ergaben einen 21:15-Zwischenstand. Danach sorgte jedoch eine Kombination aus mehreren Faktoren dafür, dass das Spiel kippte: Unmittelbar nach dieser höchsten Führung eines Teams im gesamten Spiel begannen die bislang eher unauffällig leitenden und mit progressiven Strafen möglicherweise zu zurückhaltenden Schiedsrichter (gelegentlich wurde auf beiden Seiten ordentlich zugelangt), plötzlich Zeitstrafen zu verteilen – und zwar ausschließlich gegen den Tuspo. Viermal fanden sich die Heroldsbergerinnen innerhalb einer Viertelstunde im Unterzahlspiel wieder, was die Altenbergerinnen zunächst wieder in die Spur (22:22, 43.) und dann sogar in Front (25:24, 46.) brachte. Zeitgleich erlahmte nämlich der Schwung aus dem Tuspo-Rückraum, und auch eine Manndeckung durch die Gastgeberinnen zeigte Wirkung. Wohlgemerkt: Die Hinausstellungen gegen die Heroldsberger Damen kann man durchaus vertreten; dass die Altenbergerinnen, die – wie erwähnt – auch keine Kinder von Traurigkeit waren, aber zugleich bei einem nunmehr verstärkt sein Heil in 1:1-Aktionen suchenden Gegner vollkommen straffrei blieben, ist in der Relation nicht nachvollziehbar. Clever nutzte der TSV seine Chance, lag beim 31:27 (55.) gar mit vier Treffern vorn und überstand auch das letzte Heroldsberger Aufbäumen.

Wäre das Spiel – was vom Niveau durchaus angemessen wäre – ein Mittelfeldduell in der Landesliga gewesen, könnte man aus Heroldsberger Sicht sagen: „Schwamm drüber!“ So aber spielten bei der fünften nicht vom Tuspo gewonnenen Partie in dieser Saison zum dritten Mal die Unparteiischen eine für den Spielausgang maßgebliche Rolle (vgl. Rote Karte in Wendelstein, Schlussminuten in Zirndorf!) – offensichtlich zu viel, um aufsteigen zu können… Am letzten Spieltag haben die Heroldsbergerinnen, die sich indes auch fragen lassen müssen, warum man gegen einen zweifellos spielstarken Kontrahenten in der zweiten Halbzeit satte 20 Tore kassiert hat, dies nicht mehr selbst in der Hand: Gewinnt der TSV Wendelstein bei der Reserve des Post SV Nürnberg, nützt auch ein eigener Sieg am Sonntag (14.4., Anwurf um 16:00 Uhr im Haberloh in Lauf!) gegen den ESV Flügelrad nichts mehr.

Tuspo: Lena Falkner, Michelle Grimm (Tor); Tina Bothe (4), Sabine Ehler (4), Christina Bittner (8), Ellena von Papp (6/2), Lea Lehmann, Ribana Werner (1), Eva Hofmann, Alicia Heckel (2), Sandra Dummert, Kerstin Dummert (5/1)
Tore für Altenberg: Julia Kohl (8/1), Emma Söhnlein (7), Linda Kondert (4), Lisa Wunder (4/2), Sandra Günthert (4/3), Pia Söhnlein (3/1), Stefanie Porley (2), Leonie Carl (1)

Schiedsrichter: Kübler / Meier (ESV Flügelrad Nbg.)
Zeitstrafen: Altenberg 2 (Kondert, MV Fischer) – Tuspo 5 (K. Dummert 2, Bothe, Ehler, Werner)
Siebenmeter: Altenberg 7/7 – Tuspo 4/3

 

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